Nur in Ausnahmesituationen darf ein Igel vorübergehend in Pflege genommen werden - das ist der Fall bei offensichtlich verletzten, kranken oder apathischen Tieren. In diesem Fall kontaktieren Sie bitte das NABU-Artenschutzzentrum sowie das Igelhaus in Laatzen.
Die "NABU aktiv" Broschüre "der Igel - Artenschutz vor der Haustür" informiert Sie darüber, was Igel wirklich brauchen - und wie es es in Ihrem eigenen Garten ein Igelparadies schaffen können; leicht umsetzbar und effektiv. Helfen Sie den kleinen Stachelrittern!
Als wildlebende Tiere sind Igel in der Regel befähigt, den Winter in unserer Region aus eigenen Kräften zu überstehen. Sie können dieses Vorgang unterstützen, indem sie im Gartenbereich einen Igelunterschlupf anbieten (Bauanleitung beim NABU-Oldenburg anfordern) oder einfach Laub und Zweige in einer ruhigen und trockenen Ecke Ihres Gartens zur Verfügung stellen.
Sollte Ihnen ein Igel zugelaufen sein, der ernsthaft krank oder schwach erscheint oder nicht mehr als 300 bis 400 g wiegt, so suchen Sie mit ihm einen Tierarzt Ihres Vertrauens auf - alternativ können Sie sich bei Ihrer zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung erkundigen, ob es vor Ort eine Überwinterungsmöglichkeit für zu schwache Igel gibt. Im Internet können Sie sich ausführlich unter www.pro-igel.de zu diesem Thema informieren...
Die Überwinterung von Igeln im eigenen Hause ist nur dann angebracht, wenn das Tier offensichtlich nicht in der Lage ist, den Winter aus eigenen Kräften zu überstehen. Wir empfehlen dringend, den Igel einer Pflegestation zu übergeben, wenn es eine in Ihrer Nähe gibt! Seien Sie sich der Verantwortung und des Aufwandes bewusst, die Sie übernehmen, wenn Sie den Igel auf eigene Faust überwintern; informieren Sie sich vorher intensiv über die notwendigen Rahmenbedingungen (z.B. www.pro-igel.de) - wir können an dieser Stelle keine ausführliche Pflegeanweisung geben.
Einer mäßigen Zufütterung im Herbst ist nichts entgegenzusetzen. Gerade schwache Jungtiere können so verbesserte Bedingungen für die Überwinterung erlangen. Verwenden Sie nur einwandfreies Futter (keine Essenabfälle) - spezielles Igelfutter aus dem Zoofachhandel, Katzenweichfutter, gekochtes Ei...
Bitte geben Sie den Igeln keine Milch zu trinken, Wasser reicht völlig aus.
Versuchen Sie, den Igel nicht an die Fütterung zu gewöhnen, so dass er die natürliche Nahrungssuche aufgibt - ein Igel ist kein Haustier!
Igel sind nicht nur nett anzusehen, sondern als ausgesprochene "Nützlinge" sind sie fast in jedem Garten willkommen. So richtig wohl fühlen sich die kleinen Stacheltiere, wenn ihnen genügend Unterschlupf geboten wird - das können im Randbereich des Garten gelegene Hecken und Wildsträucher sein, angehäuftes Zweigwerk oder auch zusammengekehrtes Laub im Herbst...
Gerade zum Winter können Sie Igeln gefällig sein, indem Sie aus Zweigen und trockenem Laub, vielleicht mit einem speziellen "Igelkasten" darunter (Kasten oder Bauanleitung in unserer Geschäftsstelle) eine sogenannte Igelburg anbieten - hier kann der geschützt und warm den Winter überstehen!